Negativzinsen: Belohnung für Kredite

In Dänemark hat die erste Privatkundin einer Bank Zinsen dafür bekommen, dass sie einen Kredit aufgenommen hat. Sie erhält bei einem Zinssatz von Minus 0,0172 Prozent umgerechnet einen Euro pro Jahr von der Bank dafür, dass sie sich Geld geliehen hat. Für Sparer sind das keine guten Nachrichten.

Strafzinsen für Bankeinlagen sind insbesondere bei großen Beträgen für die Banken bereits seit Längerem Realität. Einige Banken geben diese Strafzinsen außerdem bereits an ihre Kunden weiter. Betroffen waren bisher vor allem Großanleger und Firmen mit hohem Guthaben. Privatkunden in Deutschland blieben bisher verschont, doch die Deutsche Bank warnte bereits Ende 2014, dies könne auch hierzulande bald die Regel sein. Wer jedoch unter 500.000 Euro auf seinem Tagesgeldkonto liegen hat, der wird in Naher Zukunft von den Negativzinsen nicht betroffen sein. Die Sparkassen forderten außerdem von der Bundesregierung, mehr Anreize zum Sparen zu schaffen. Negativzinsen auf Spareinlagen werde es bei den Sparkassen nicht geben, so ein Sprecher.

Was für die Sparer ein Graus ist, kommt Kreditnehmern nur Recht. Wer eine Baufinanzierung über 10 Jahre abschließen möchte, der kann häufig das dafür Geld bereits für knapp über ein Prozent leihen. Die Kundin bei der dänischen Bank Real Kredit, die von ihrer Bank bereits Geld dafür erhält, dass sie einen Kredit aufgenommen hat, könnte daher kein Einzelfall bleiben. Allerdings war die Reaktion darauf bei Finanzexperten äußerst negativ. Man befürchte, dass es zu unnötigen Ausgaben und Kapitalverschwendung kommen könne, wenn Banken vermehrt auf Negativzinsen für Ratenkredite setzen würden. Auch könnten schwelende Immobilienblasen noch weiter angeheizt und eine neue Finanzkrise ausgelöst werden.

 


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